Synonyme der Pflanze:
Taraxacum dens leonis, T. vulgare, Leodonton
officinale, L. taraxacum
Echter Lšwenzahn, Ackerzichorie,
Butterblume, Kettenblume, (Gemeine) Kuhblume, Maiblume, Pfaffendistel, Pfaffenšhrlein,
Pferdeblume, Pusteblume, Ringelblume, Wiesenlattich, Pissblume, BettnŠsser,
Bettpisser, Bettschisser, Bettseecher, Bumbein, Bumbaum, Hundeblume,
Hundsblume, MŸhlenbuschen, Pisser, Pissnelke, Rahmstock, WeihfŠcke
Die
Bezeichnung Lšwenzahn ist in sehr verschiedenen Sprachen vertreten und bezieht
sich auf die scharfen ZŠhne an den BlŠttern.
Woran erkennt man den Gemeinen Lšwenzahn?
Der
Gewšhnliche Lšwenzahn kann sehr leicht mit anderen Pflanzen der Gattung
Taraxacum verwechselt werden. Diese sehen sehr Šhnlich aus und kšnnen manchmal
nur durch die Form der Samen unterschieden werden.
Der
Gemeine Lšwenzahn ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit einer Wuchshšhe von
10 cm bis 30 cm. Sie enthŠlt in allen Teilen einen wei§en Milchsaft. Seine fleischige
Pfahlwurzel ist bis zu 1 Meter lang (selten auch bis 2 Meter) und ist au§en dunkelbraun bis schwarz. Sie
geht Ÿber in eine kurze, stark gestauchte Sprossachse mit in einer
grundstŠndigen Rosette angeordneten dichtstehenden BlŠttern. Bemerkenswert ist,
dass sich die Pflanze nach Verletzung des Vegetationspunktes aus der Wurzel regeneriert und dann meist
mehrere Blattrosetten bildet. Die 10 bis 30 cm langen BlŠtter sind eifšrmig bis
eilanzettlich, unregelmŠ§ig stark gelappt und tief eingeschnitten und gezŠhnt
(daher der Name).
Die bis
zu 60 cm langen Stiele fŸr den BlŸtenstand entspringen aus den Blattachseln.
HauptblŸtezeit ist in Mitteleuropa von April bis Mai, aber auch bis in den
Herbst erscheinen noch BlŸten in geringerer Menge. Nach der BlŸte bildet sich der mit FrŸchten besetzte
Kopf, der als ãPusteblumeÒ bekannt ist.
Wo findet man Gemeinen Lšwenzahn?
Der
Gewšhnliche Lšwenzahn stammt ursprŸnglich aus Westasien und Europa und hat sich
- auch durch den Einfluss des Menschen - auf der gesamten nšrdlichen Halbkugel
verbreitet. In Mitteleuropa kennt man den Gemeinen Lšwenzahn als typisches
Wildkraut auf SchuttplŠtzen, MŸllhalden und dgl.
Auf der
sŸdlichen Halbkugel ist er nur sporadisch anzutreffen (ausschlie§lich durch den
Menschen eingeschleppt).
Wie wirkt Gemeiner Lšwenzahn?
HauptsŠchlich
wird der Gemeine Lšwenzahn als harntreibendes Mittel eingesetzt, die
wahrscheinlich fast ausschlie§lich auf den ungewšhnlich hohen Kaliumgehalt
zurŸckzufŸhren ist. DarŸber hinaus wird der auch als appetitanregendes bitteres
Tonikum verwendet, das bei Magen-, Leber- und Gallenblasenbeschwerden helfen
soll. Daher ist er auch in vielen Gallentherapeutika enthalten, oft in
Kombination mit z.B. Artischocke, Kamille, Pfefferminze, Schafgarbe, Fenchel,
SŸ§holz, TausendgŸldenkraut, Wermut, Berberitze Mariendistel und Wegwarte. Die
Fšrderung des Gallenflusses wird auf die bitteren Sesqui- und Triterpene
zurŸckgefŸhrt. Auch bei Rheumaleiden kann Gemeiner Lšwenzahn helfen. Der
Gemeine Lšwenzahn hat eine ausgeprŠgte blutreinigende und entschlackende Wirkung
und wird daher oft fŸr FrŸhjahrskuren verwendet. Er regt alle Verdauungsorgane
sowie Niere und Blase an.
€u§erlich
wird er bei Ekzemen und anderen Haut_beschwerden angewandt.
Gegenanzeigen
sind Gallensteinleiden sowie Verschluss der Gallenwege.
HŠufiger
Kontakt mit dem Milchsaft der Pflanze kann zu Kontaktdermatitis fŸhren.
Zusammengefasst noch einmal die
Anwendungsgebiete fŸr Gemeinen Lšwenzahn:
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Bronchitis
und Husten,
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Fieber,
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Appetitlosigkeit,
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FrŸhjahrsmŸdigkeit,
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Verstopfung,
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HŠmorrhoiden,
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chronische
Gelenkerkrankungen, Rheuma, Gicht,
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Magen-,
Leber- und GallenschwŠche,
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Nierensteine,
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Arteriosklerose,
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Wassersucht,
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Kopfschmerzen,
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Wechseljahresbeschwerden,
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chronische
Hautleiden wie Pickel, Ekzeme, HŸhneraugen, Warzen (hier Ÿberwiegend der
Milchsaft)
Welche Wirkstoffe enthŠlt Gemeiner Lšwenzahn?
Hauptwirkstoffe
sind Sesquiterpenlactone (Tetrahydroridentin B [s. Formel],
Taraxacolid-_-D-glucosid und andere), ein PhenolcarbonsŠurederivat
(Taraxacosid) und Triterpene (Taraxasterol und Derivate). Au§erdem
Mineralstoffe mit einer hohen Kaliumkonzentration von bis zu 4,5% und Inulin
(kann im Herbst bis zu 40% erreichen).
Weitere Inhaltsstoffe sind Bitterstoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Cholin
und Carotinoide
Welche Teile der Pflanze werden verwendet?
Folgende Pflanzenteile werden verwendet:
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Lšwenzahnkraut, Taraxaci folium (Folium Taraxaci,
Herba Taraxaci, Taraxaci
herba)
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Lšwenzahnwurzel, Taraxaci radix (syn. Radix lentis leonis, Radix Taraxaci)
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Lšwenzahnwurzel mit Kraut, Taraxaci herba cum radice (syn. Taraxaci radix
cum herba, Herba Taraxaci cum radice,
Radix Taraxaci cum herba)
Verschiedenes
WŠhrend des Zweiten Weltkrieges hat man in Russland und im
Deutschen Reich (Projekt Kok-Saghys) Gemeinen Lšwenzahn als Kautschukersatz
verwendet.
Aufbauend auf den Forschungen dieser Zeit wird Gemeiner
Lšwenzahn seit einigen Jahren wieder als mšgliche Rohstoffpflanze fŸr Kautschuk
betrachtet. Geforscht wird daran vor allem in Europa und Nordamerika mit dem
Ziel, aus dem Russischen Lšwenzahn (Taraxacum kok-saghyz) einen verwertbaren
Lšwenzahnkautschuk - als Alternative zum heute gebrŠuchlichen Naturkautschuk
aus dem Milchsaft des Kautschukbaums (Hevea brasiliensis) und synthetischem
Kautschuk - zu gewinnen.
Teezubereitung:
4-10 g Lšwenzahnkraut mit Wurzel als Aufguss dreimal
tŠglich.
Au§er dem Tee kann auch Pflanzenpresssaft verwendet werden.
Dazu wird die frische Pflanze ausgepresst und von diesem Presssaft mehrmals
tŠglich 1 Esslšffel voll eingenommen.
Im Buch ãGesundheit aus der Apotheke GottesÒ von Maria
Treben fand ich ein Rezept fŸr Lšwenzahnhonig:
Man benštigt dafŸr 3 Handvoll Lšwenzahn-BlŸten, 1 Liter
Wasser, 1 kg Zucker, 1/2 Zitrone (aus biologischem Anbau) - Saft und Schale
Die
LšwenzahnblŸten werden in einen Topf gegeben, ein Liter Wasser darŸber
gegossen und der Topf mit einem Deckel bedeckt. Etwa zwei Stunden ziehen
lassen.
Dann das Wasser zum Kochen bringen und es langsam wieder
abkŸhlen lassen. †ber Nacht ziehen lassen und am nŠchsten Morgen die
LšwenzahnblŸten abfiltern.
Ein Kilo Zucker und den Saft und die geriebene Schale einer
halben Zitrone dazugeben und zum Kochen bringen (dabei stŠndig umrŸhren).
Nur kurz kochen und anschlie§end auf kleiner Flamme leise kšcheln,
bis die FlŸssigkeit FŠden zieht (das kann durchaus ein paar Stunden dauern).
Der Lšwenzahnhonig sollte so werden wie flŸssiger Honig
(Waldhonig) und kann als Brotaufstrich, zum SŸ§en von MŸslis und anderen SŸ§speisen
und allen anderen Einsatzzwecken verwendet werden, zu denen man normalerweise
Honig benutzt.
Dr. rer. nat. Frank Herfurth - Heilpraktiker, Dozent, Lebensmittelchemiker Ostlandstr. 53a, 50859 Kšln, Tel.: 02234-9878810 - Fax: 02234-9878813 Email: fh@herfurth.org - Internet: www.fhherfurth.de |