Gemeiner
Efeu
Hedera Helix
ImmergrŸn,
WintergrŸn,
Mauerpfau, Baumtod, Eppich, Mauerewig, Mauerranke, Rankenefeu,
Totenranke, Efeu, AdamsblŠtter,
IvenblŠtter, RampelblŠtter
Der Gemeine
Efeu stammt aus Mittel-, West- und SŸdeuropa einschlie§lich der
Mittelmeergebiete sowie aus Westasien.
Es handelt
sich um eine Kletterpflanze der zu einer eigenen Gattung innerhalb der
AraliengewŠchse (dazu gehšren u.a. Ginseng und Eleutherokokkus, die
aus der Pflanzenheilkunde bekannt sind) gehšrt, den EfeugewŠchsen.
Gemeiner Efeu ist eine immergrŸne,
ausdauernde Pflanze, die durch Haftwurzeln an BŠumen und Mauern
emporklettert.
Dabei kann
sie eine Hšhe von bis zu 20 Metern erreichen.
Oft wird
darŸber diskutiert, ob es sich um eine baumschŠdigende Pflanze handelt
(siehe Synonym Baumtod). Dies trifft aber nach neuesten Erkenntnissen
nur dadurch zu, dass ein zu starker Bewuchs dem TrŠgerbaum Licht
entzieht und dadurch die Entwicklung beeintrŠchtigt.
Auch kann das
Gewicht des Gemeinen Efeus SchŠden durch Abbrechen von Baumteilen
hervorrufen.
Gemeiner Efeu
kann ein Alter von mindestens 200 bis 300 Jahren erreichen, in
EinzelfŠllen auch 450 Jahre.
Hedera ist der lateinische Name des Efeu, der sich
vom griechischen hŽdra (das Sitzen) ableitet. Er wurde
bereits von Virgil und Plinius gebraucht und nimmt Bezug auf das
Haften der Pflanze an der Unterlage. Helix kommt vom griechischen
helissein (winden, herumdrehen).
Gemeiner Efeu
war die Arzneipflanze des Jahres 2010.
Woran
erkennt man Gemeinen Efeu?
Typischerweise
rankt der Gemeine Efeu an BŠumen und auch an GebŠuden hoch. Wenn sich
ihm keine Mšglichkeit zum Hochwachsen bietet, dann kriecht er auch
Ÿber gro§e Strecken auf dem Boden.
In
jŸngerem Stadium wŠchst Efeu eher langsam, das beschleunigt sich mit
wachsendem Alter, so dass er dann in der Lage ist, riesige Areale zu
Ÿberwuchern.
Die
BlŠtter des jŸngeren Efeus sind drei- bis fŸnffach gelappt. Bei
Pflanzen, die Ÿber 20 Jahre alt sind, geht die fŸnffingrige Blattform
in eine rautenfšrmige oder birnenfšrmige Blattform Ÿber.
Dabei
stehen die StŠngel frei in die Luft.
An
diesen freistehenden Trieben bilden sich im SpŠtsommer kugelfšrmige
BlŸten.
Im
Laufe des Winters entwickeln sich daraus schwarze Beeren, die fŸr
Menschen giftig sind.
Der
Gemeine Efeu entstammt den TropenwŠldern des TertiŠrs. Daran erinnern
die TrŠufelspitzen seiner BlŠtter, die
das Wasser rasch ableiten.
Wo
findet man Gemeinen Efeu?
Als
Standort werden WŠlder und Auengehšlze, SteinbrŸche und Ruinen
bevorzugt. Im Bereich der AuwŠlder deutet ein Hinaufklettern des Efeus
an den BŠumen auf eine hšhere Luftfeuchte hin. Dies geht meist mit
VerŠnderung der Blattformen im oberen Bereich einher. Oft findet man
Efeu auch auf Friedhšfen, da man schon in frŸhesten Zeiten Efeu mit
der Geselligkeit und Freundschaft in Verbindung brachte. Au§erdem ist
Efeu sehr pflegeleicht, wie oben aber schon angedeutet auch recht
ausufernd in spŠteren Zeiten, wenn die Grabpflege nachlŠsst.
Wie
wirkt Gemeiner Efeu?
Es ist ein pflanzliches Arzneimittel mit
auswurffšrdernder, schleimbildender und bronchienentspannender
(bronchospasmolytischer) Wirkung. Es wirkt bronchienerweiternd. Daher
wird es zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, z.B. von Husten mit
Schleimbildung verwendet.
In der Homšopathie verwendet man die frischen und unverholzten Triebe
fŸr die Behandlung von akuten EntzŸndungen verschiedenster Organe wie
der oberen und unteren Atemwege, der Leber, des Magen-Darmtraktes, der
BauchspeicheldrŸse und des Bewegungsapparates sowie bei Erkrankungen
der SchilddrŸse.
Zusammengefasst
noch einmal die Anwendungsgebiete fŸr Gemeinen
Efeu:
Bronchitis,
GeschwŸre,
Gicht,
Keuchhusten,
Menstruationsregelnd,
Rheuma,
Schmerzen,
Schwei§treibend,
Fiebersenkend,
Wunden,
Zellulitis
Warnhinweise:
Bei bekannten Allergien gegen AraliengewŠchse kšnnen
Allergische Hautreaktionen auftreten (Rštungen, Schwellungen,
Juckreiz)
Eine Kontraindikationen fŸr Efeu-PrŠparate bilden
Schwangerschaft und Stillzeit
Welche
Wirkstoffe enthŠlt Gemeiner
Efeu?
Die
BlŠtter enthalten 5-8% bidesmosidische
(Bindung von Zuckerresten an die Kohlenstoffatome C3 und C28 des Aglykons)
Hederasaponine (Aglykone
OleanolsŠure, Hederagenin
und Bayogenin). Hederasaponin
C (=Hederacosid C) ist mit einem Anteil
von bis zu 7% der Hauptinhaltsstoff. In
trocknenden BlŠttern kšnnen sich durch Hydrolyse stŠrker wirkende monodesmosidischen
(nur noch ein Zuckerrest am Aglykon)
Saponine bilden. Es bildet sich α-Hederin (siehe
Abbildung)
aus Hederasaponin C.
Weitere Bestandteile sind verschiedene
Phenolverbindungen, Polyacetylene, Falcarinol
(verantwortlich fŸr die meisten allergischen Reaktionen), Falcarinon
und 11-Dehydrofalcarinol.
Die FrŸchte haben einen hohen Saponingehalt
und sind fŸr den Menschen giftig.
Flavonoidglykoside (z.B. Quercetin, KŠmpferol und Rutin),
PhenolcarbonsŠuren, Polyacetylene,
Štherisches …l, KaffeesŠurederivate, Sterole
und Cumarine.
Welche
Teile der Pflanze werden verwendet?
Verwendet werden die getrockneten EfeublŠtter
(syn. AdamsblŠtter, IvenblŠtter, RampelblŠtter).
Je nach Nomenklatur ist die Bezeichnung Hederae
helicis folium, Folia
Hederae, Folia
Hederae arboreae,
Folia Hederae
communis, Folia
Hederae helicis,
Folia Hederae
maioris, Folia
Hederae nigrae,
Folia Helicis
oder Herba hederae
helicis
In der Homšopathie verwendet man die frischen,
unverholzten Triebe. Im HAB1 ist dies als Hedera helix
verzeichnet.
Historisch
wird auch von der empfŠngnisverhŸtenden und sogar abtreibenden Wirkung
der Pflanze berichtet, die wohl auf die toxische Wirkung
zurŸckzufŸhren ist:
ãAlle frommen
Frauen sollen sich hŸten, von diesem Safte gekochte oder gebrannte
Wasser zu sich zu nehmenÒ (Otto Brunfels: Contrafayt Kreuterbuch.
1532).
Aus EfeublŠttern gewonnene Trockenextrakte werden
in MonoprŠparaten in Form von Tabletten, Brausetabletten, Dragees,
SŠften, Tropfen, ZŠpfchen und anderen Zubereitungsformen verwendet.
Au§erdem ist Gemeiner Efeu in einigen KombinationsprŠparaten in
Tropfen- oder Saftform, beispielsweise
zusammen mit Thymianextrakt, enthalten.
TeeprŠparate mit EfeublŠttern sind heute kaum noch
im Gebrauch. Wenn man sie verwendet sollte die mittlere Tagesdosis,
soweit nicht anders verordnet, 0,3 g (getrocknete) EfeublŠtter
betragen.
Die
Volksheilkunde verwendet PrŠparate des Gemeinen Efeus auch Šu§erlich,
und zwar gegen Cellulite. Dazu kann man sich ein …l herstellen in
folgender Weise (Wenn man will, kann man aus
diesem …l auch eine Salbe zubereiten):
Eine
gute Handvoll EfeublŠtter an einem trockenen Tag sammeln, in ein Glas
geben und mit Pflanzenšl (besonders geeignet Olivenšl) bedecken. Das
Ganze im Wasserbad fŸr etwa 15 bis 20 Minuten erhitzen und langsam
abkŸhlen lassen. Das …l mindestens drei Tage stehen lassen, dabei
immer wieder schŸtteln. Danach das …l in eine dunkle Flasche geben,
geeignete Štherische …le hinzugeben (Rosmarin-, Thymian-, Wacholder-,
Zimt-, Basilikum-, Bergamotte-, Minz-
und/oder Zimtšl). Besonders wichtig ist das Rosmarinšl.