Hypericum
perforatum
(Tüpfel-)Johanniskraut,
All
diese unterschiedlichen Namen beschreiben doch ein und dieselbe
Pflanze: das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum).
Es
handelt sich um die in der Medizin und Volksheilkunde benutzte Pflanze
aus einer Gruppe von über 450 verschiedenen Johanniskraut-Arten.
Aber
auch diese Pflanzen-Art gibt es in vier Unterarten:
·
Das
Gewöhnliche Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum perforatum)
·
Das
Breitblättrige Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum latifolium)
mit breiteren Blättern und größeren Blüten
·
Das
Kleinblättrige Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum microphyllum)
mit kleineren Blättern und kleineren Blüten
·
Das
Schmalblättrige Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum
angustifolium), praktisch ohne vorhandenes Rutin und daher weitgehend
unbrauchbar für die medizinische (pharmazeutische) Verwendung.
Johanniskraut
hat seinen Namen vom „Johannis-Tag“ - dem 24. Juni (benannt nach
Johannis dem Täufer, an dessen Geburtstag damit gedacht wird), da um
diesen Tag herum die Blüte des Krauts beginnt.
!!!
ACHTUNG !!!
Johanniskraut-Präparate
zur Anwendung bei mittelschweren Depressionen sind seit 1. April
verschreibungspflichtig!
Bitte
im Zweifelsfall in der Roten Liste nachsehen!
Woran erkennt
man Echtes Johanniskraut?
Die
mehrjährige Pflanze kann bis zu einem Meter hoch werden.
In
jedem Frühjahr bildet der weitverzweigte Wurzelstock neue Triebe.
Die
Stängel verzweigen sich oben vielfach und treiben aus kleinen Knötchen
jeweils zwei blassgrüne Blätter, die sich gegenüberstehen.
wenn
man Die länglich ovalen Blätter gegen das Licht hält, wirken sie wie
zerstochen, daher rührt auch der exakte Name Tüpfel-Johanniskraut.
Es
blüht von Juni bis September leuchtend gelb.
Wo
findet man Johanniskraut?
Johanniskraut
braucht trockene, kalkhaltige und sonnige Standorte. Es wächst
bevorzugt auf Wiesen und Feldern, an Weg‑ und Waldrändern und an
sonnigen Hängen.
Wie
wirkt Johanniskraut?
Da sich
frische Blüten des Johanniskrauts beim Zerreiben rot färben (durch den
Gehalt an Hypericin), wurde es schon in früheren Jahrhunderten als
mystische Heilpflanze verwendet. Vielerorts erhielt es daher den Namen
Johannisblut.
Johanniskraut
hat ein breites Wirkungsspektrum. Erst vor wenigen Jahren wurde
entdeckt, dass das Kraut direkt im Gehirn wirksam wird und gegen
Angstzustände, Unruhe, Depressionen und Stressfolgen wie vegetative
Dystonie, Bluthochdruck und Nervosität wirksam ist.
Man
nennt das Johanniskraut auch "Balsam für die geplagte Seele". Bereits
in alten Kräuterbüchern wurde seine Wirksamkeit bei Leberleiden aller
Art hochgeschätzt.
Kinder,
die aufgrund seelischer Störungen Bettnässer sind, können mit großem
Erfolg mit Johanniskrauttee behandelt werden.
Außerdem
besitzt das Kraut hervorragende heilungsfördernde Wirkungen bei
Wunden, Quetschungen und Narben.
Auch
heute noch verwendet man das Kraut bei Verdauungsbeschwerden und
Entzündungen im Bereich der Gebärmutter und der Harnwege. Die
Nebenwirkungen: Johanniskraut kann bei vielen Menschen eine
Überempfindlichkeit gegen Licht hervorrufen.
·
Angstzustände,
Depressionen. Nervosität, Unruhe
Johanniskraut ist eine sehr alte Heilpflanze. S
eine
krampflösende und blutdrucksenkende Wirkung bei innerlicher Anwendung
ist schon lange bekannt.
Für
die äußere Anwendung eignet sich Johanniskraut besonders wegen seiner
narbenbildenden und entzündungshemmenden Wirkung bei Verletzungen,
Wunden und Verbrennungen.
Welche
Wirkstoffe enthält Johanniskraut?
Wirksame
Bestandteile des Krauts sind Gerbstoffe, ätherische Öle, die
Farbstoffe Hypericin (rot) und Hyperosid (gelb), Flavonoide, Harze
sowie antibakterielle Wirkstoffe (z.B. Hyperforin und Adhyperforin).
Welche
Teile der Pflanze werden verwendet?
Für
Tees wird der gesamte obere Teil des Johanniskrautes abgeschnitten und
an einem lichtgeschützten Platz schonend getrocknet. Das getrocknete
Kraut wird kleingeschnitten. Auch die getrocknete Pflanze muss
lichtgeschützt - am besten in einer dicht schließenden Dose -
aufbewahrt werden.
Bei
seelischen und nervlichen Störungen, bei Verdauungsproblemen und
Entzündungen wirkt ein Tee aus Johanniskraut, der nach Belieben auch
gesüßt getrunken werden kann:
Einen
Esslöffel getrocknetes Kraut in eine Kanne geben. Mit einem Viertel
Liter kochendem Wasser überbrühen. Fünf Minuten zugedeckt ziehen
lassen. Morgens und abends je eine Tasse frisch bereiteten heißen Tee
trinken. Der Tee muss kurmäßig mindestens zwei Monate lang genommen
werden, da die Wirkung auf die Psyche erst nach zwei bis drei Wochen
einsetzt.
Man
kann auch Baldrian, Hopfen und Johanniskraut kombinieren, die Mischung
wirkt in manchen Fällen besser.
Für
Johanniskrautessenz werden ausschließlich frische Blüten verwendet,
für Johanniskrautöl auch die alle Pflanzenteile, die sich bis
unterhalb der Blütenstände befinden.
Für
die Zubereitung von Johanniskrautessenz braucht man eine Handvoll
Blüten.
Die
Blüten setzt man mit Korn oder Wodka (mind. 38 - 40 Vol.-%) an und
lässt das Ganze mindestens drei Wochen stehen. Die Essenz eignet sich
als Alternative zum Tee bei seelischen Problemen und Stress, jedoch
sollte wegen der langen Einnahmezeit dem Tee der Vorrang gegeben
werden.
Für
das Johanniskrautöl werden die Pflanzenteile unterhalb der
Blütenstände abgeschnitten und höchstens einen Tag leicht getrocknet.
Dann wird eine Flasche mit einem Fassungsvermögen von 0,7 bis 1,0
Liter damit „gestopft“, bis (scheinbar) nichts mehr hineinpasst. Erst
dann gibt man Olivenöl dazu. Es ist erstaunlich, wie viel Olivenöl
doch noch in die Flasche passt. Anstelle von Olivenöl kann auch
Weizenkeimöl verwendet werden.
Nach
mindestens drei Wochen (an der Sonne - nicht im Kühlschrank oder einer
dunklen Ecke), besser aber nach sechs bis acht Wochen, kann das Öl für
den äußeren Gebrauch verwendet werden. Während dieser Zeit sollte das
Öl hin und wieder geschüttelt werden.
Nach
ca. drei Monaten muss das Öl von den Pflanzenteilen getrennt werden.
Dieses „Rotöl“ hält sich mindestens 1 Jahr. Dabei sollte das Öl nicht
im Kühlschrank aufbewahrt werden!