Nickel
Schokolade, Nüsse, Vollkorngetreide, Meerestiere, Bohnen enthalten Nickel in physiologisch vorteilhafter stofflicher Begleitung. Der für Erwachsene festgestellte Bedarf liegt bei 100 - 300 Mikrogramm täglich.

Nickelmangel wird von schlechter Eisenverwertung begleitet, die Kohlenhydratverwertung läuft nicht mehr optimal, die Zellatmung läuft gebremst ab.

Nickel ist ferner hilfreich bei der Strukturerhaltung der im Zellkern versammelten Proteine und Nukleinsäuren. Nickelmangel, der durch Stress und Fehlernährung schon mal auftreten kann, macht sich durch übermäßige Schweißbildung, Verdauungsstörungen, Blutarmut, Leberverfettung, Herzschwäche, Unruhe und Nierenfunktionsstörungen bemerkbar.

Nickel ist für höhere Tiere essentiell. Das Gleiche gilt bisher jedoch nicht für den Menschen. Nickel könnte aber wichtige Funktionen haben. Das gilt beispielsweise für einige Enzyme und den Stoffwechsel bestimmter Hormone.

Nickel wurde 1751 bei der Untersuchung von Kobaltsalzen entdeckt. Es wird in der Industrie beispielsweise zur Herstellung von Münzen, Chromnickelstahl und zur galvanischen Vernickelung genutzt. Nickel ist für höhere Tiere ein essentielles Spurenelement, gleiches gilt aber bisher nicht für den Menschen. Einige Funktionen von Nickel lassen den lebenswichtigen Nutzen jedoch als möglich erscheinen. Der Bestand an Nickel im Körper wird von 0,5 auf bis zu 10 mg geschätzt. Es ist vor allem in der Lunge, in den Nieren und in hormonbildenden Geweben enthalten. Nickel ist vermutlich an verschiedene Proteinfraktionen gebunden. Es ist ein essentieller Teil mehrerer Enzyme, beispielsweise von Urease und Laktatdehydrogenase.

Nickel-Ionen stabilisieren möglicherweise einen leicht veränderlichen Faktor innerhalb der Blutgerinnung. Weiter enthalten die RNA und DNA relativ viel Nickel, stabilisierende Wirkungen auf die Nukleinsäure werden diskutiert. Die Bildung und Funktion einiger Hormone reagieren auf Konzentrationen von Nickel, das gilt beispielsweise für Prolaktin, Adrenalin, Noradrenalin und Aldosteron. Nickel kann außerdem vermutlich die Leber vor Zirrhose schützen.

Nickel wird vorwiegend aus pflanzlichen Lebensmitteln aufgenommen. Besonders nickelreich sind beispielsweise Kakao und kakaohaltige Produkte, Sojabohnen, Linsen, Bohnen, Erbsen, Kopfsalat und andere Gemüse. Dagegen enthalten Back- und Teigwaren sowie Fleisch und Wurst nur wenig Nickel. Da sie aber häufig gegessen werden, tragen auch sie zur Versorgung bei. Der Nickelbedarf ist nicht genau bestimmt, er wird meist mit 25 bis zu 50 mcg täglich angegeben und liegt deutlich unter 100 mcg. Die Angaben für die tägliche Aufnahme gehen mit 150 bis zu 800 mcg sehr weit auseinander. Im Durchschnitt wird geschätzt, dass wir mit der Nahrung etwa 60 bis 260 mcg täglich aufnehmen. Die Zufuhr an Nickel ist damit höher als der bisher angesetzte Bedarf. Über den Stoffwechsel von Nickel ist wenig bekannt. Man schätzt, dass nur 1 bis 10 Prozent resorbiert werden. Andere Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen, Magnesium, Zink und Kalzium können die Absorption von Nickel beeinflussen.

Der geschätzte Tagesbedarf an Nickel (50 mcg) ist enthalten in:

·                                 Kakao 5 g

·                                 Teeblätter 7 g

·                                 Hülsenfrüchte, Schokolade, je 20 g

·                                 Nüsse 30 g

·                                 Getreide, Niere, je 200 g

·                                 Muskelfleisch 250 g

·                                 Obst, Gemüse, je 300 g

·                                 Fisch 1000 g

·                                 Milch 5 Liter

Ein Mangel an Nickel ist beim Menschen bisher nicht nachgewiesen, allenfalls wurde bei Anämie und Leberzirrhosen ein verminderter Gehalt von Nickel im Blut bekannt. In Tierexperimenten konnte bei fehlendem Nickel die gestörte Eisenverwertung und Blutbildung nachgewiesen werden. Dadurch könnte die Zahl der Erythrozyten und der Gehalt an Hämoglobin und Hämatokrit sinken. Weiter kann die Aktivität von Enzymen, die am Zitratzyklus (Atmungskette) beteiligt sind, verringert sein, gleiches gilt für Enzyme, die am Abbau von Glukose beteiligt sind. Noch ist nicht geklärt, ob ein Nickelmangel Einfluss auf eine Leberzirrhose und die chronische Urämie nimmt.

Unerwünschte Wirkungen einer übermäßigen Zufuhr an Nickel treten nur bei extrem hohen Dosen auf, die bei etwa beim 1000-fachen der normalen Zufuhr aus Lebensmitteln liegen. Solche exzessiven Aufnahmen können Gewebe und Zellen schädigen und Hormon-, Immun- und Enzymaktivitäten stören, unter normalen Bedingungen kommen sie nicht vor. Etwa 8 bis 14 Prozent der Frauen und 1 Prozent der Männer reagieren auf den Kontakt mit Nickel sensitiv. Ursache sind Nickel-Legierungen, beispielsweise in Schmuck, Münzen und Bestecken. Sie können eine Dermatitis mit Ekzemen auslösen, wobei im Körper der Betroffenen meist Zink fehlt. In der Industrie können durch das Einatmen flüchtiger Nickel-Verbindungen und -Stäube, beispielsweise bei der Herstellung von Trockenbatterien und beim Kontakt mit Metall-Legierungen, asthmaähnliche Symptome entstehen. Bekannt ist außerdem, dass bei einigen Krankheiten, beispielsweise Herzinfarkt und Hauterkrankungen, übermäßig Nickel vorhanden ist. Nickel ist im Zigarettenrauch enthalten, es gilt möglicherweise als karzinogen.