ImmergrŸne BŠrentraube
(Arctostaphylos
Uva-Ursi)
Synonyme der Pflanze sind:
BŠrentraube,
Achelkraut, BŠrentee, Garlen, Granten, Harnkraut, Sandbeere, Wilder
Buchs, Wilder Buchsbaum, Mehlbeere, Moosbeere, Steinbeere,
Wolfsbeere, Wolfstraube
Woran erkennt man die ImmergrŸne BŠrentraube?
Die
BŠrentraube ist ein immergrŸner, niedrig wachsender, kriechender
Halbstrauch. Das bedeutet, dass die BlŠtter niemals welken.
Die
dickledrigen BlŠtter sind ganzrandig und glŠnzen an der Oberseite
dunkelgrŸn. BŠrentraubenblŠtter kšnnen leicht mit PreiselbeerblŠttern
verwechselt werden, sie besitzen im Gegensatz zu BŠrentraubenblŠttern
aber keine sichtbare, netzartige Nervatur an der Blattunterseite. Die
kleinen wei§en BlŸten stehen in traubenartigen
BlŸtenstŠnde und blŸhen je nach Standort von MŠrz bis Juni.
Die
FrŸchte sind beerenartig und von scharlachroter Farbe und schmecken
etwas herb und ein wenig sŠuerlich.
Die
BŠrentraube wŠchst nur in den kŸhleren Zonen der nšrdlichen HemisphŠre
und war daher lange Zeit auch nur in den nšrdlichen LŠndern
(Skandinavien) als Heilpflanze bekannt. Auch in Sibirien, im Altai und
in Nordamerika wŠchst der Strauch.
Bei uns steht die Pflanze
unter Naturschutz!
Erst
im 18. Jahrhundert entdeckte man - in Wien - den Wert der
BŠrentraubenblŠtter und untersuchte zunŠchst ihre Wirkung bei
Nierensteinleiden. Vor EinfŸhrung der Sulfonamide und Antibiotika
stellte BŠrentraubenblŠttertee ein beliebtes Mittel zur Behandlung von
Infektionen der ableitenden Harnwege dar (BŠrentraubenblŠtter sind ein
pflanzliches Antibiotikum).
Weiterhin
wurden
BŠrentraubenblŠtter wegen des hohen Gerbstoffgehalts zum Gerben von
Leder und zum FŠrben von Wolle benutzt.
Woher kommt der Name?
Ausgehend
von
der Beobachtung, dass BŠren die FrŸchte der Pflanze sehr gerne
fressen, wird sie auch in vielen anderen Sprachen als ãBŠrentraubeÒ
(z.B. engl. bearberry, franz. raisin dÕours) bezeichnet.
Der
wissenschaftliche
Name stellt ein Tautonom dar, d.h. eine Verdoppelung der gleichen
Bedeutung. Arctostaphylos setzt sich aus dem griechischen ãarctosÒ =
BŠr und ãstaphyleÒ = Traube, uva-ursi aus dem lateinischen ãuvaÒ =
Traube und ãursusÒ = BŠr zusammen.
Wie wirkt die ImmergrŸne BŠrentraube?
Zubereitungen
aus
BŠrentraubenblŠttern werden in Form von Blasen- und Nierentees zur
Behandlung von unkomplizierten Harnwegsinfekten, d.h. einer
beginnenden BlasenentzŸndung ohne Fieber oder Blutbeimengung im Urin,
empfohlen. Auch Fertigarzneimittel (Cystinol, Uvalysat, Arctuvan) nur
mit BŠrentraubenblŠttern oder in Kombination mit anderen Pflanzen
werden oft verwendet. In Laborversuchen konnte gezeigt werden, dass
solche Extrakte keimabtštend auf bestimmte im Harnwegsbereich
EntzŸndungen verursachende Erreger wirken. ZurŸckgefŸhrt wird dies auf
das in der Blase (in alkalischem Milieu!) gebildete Hydrochinon, das
in der Pflanze als Vorstufe - Arbutin - vorliegt. AussagekrŠftige
klinische Untersuchungen zur Wirksamkeit existieren allerdings nicht.
Achtung!
Eine
anfangs unkomplizierte BlasenentzŸndung kann leicht fortschreiten,
daher sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, wenn Fieber oder
Blut im Harn auftreten oder sich die Beschwerden nicht innerhalb von
zwei Tagen deutlich bessern.
Welche
Wirkstoffe
enthŠlt die Pflanze?
Die
ImmergrŸne
BŠrentraube enthŠlt bis zu 12% Arbutin, aus dem im Kšrper im
alkalischen Harn Hydrochinon abgespalten wird.
Es wird vermutet, dass auf dieses Hydrochinon die
desinfizierende Wirkung zurŸckzufŸhren ist.
Ein besonders hoher Gehalt an Arbutin ist in den BlŠttern
vorhanden. In ihnen ist auch eine geringe Mengen freies Hydrochinon
enthalten.
Weiterhin
enthalten
BŠrentraubenblŠtter Gerbstoffe, Flavonoide, Štherisches …l und
Iridoidglykoside (Der Name des Grundkšrpers Iridodial leitet sich von
der Ameisenart Iridomyrmex detectus ab, die iridoide
Verbindungen als Wehrsekret gegen natŸrliche Feinde produziert).
Diese
Iridoide dienen einerseits der Abwehr von Fressfeinden der Pflanzen,
sie entfalten aber auch antimikrobielle Wirkung und bieten der Pflanze
Schutz vor Mikroorganismen (Bakterien und Pilze). Iridoide zeichnen
sich Ÿbrigens durch einen au§ergewšhnlich bitteren Geschmack aus
(daher auch der ausgesprochen bittere Geschmack der
BŠrentraubenblŠtter). Auch dadurch werden pflanzenfressende Insekten
und Wirbeltiere vom
Fressen abgehalten.
Welche Teile der Pflanze werden
verwendet?
Medizinische
Verwendung
finden in der Volks- und Erfahrungsheilkunde ausschlie§lich die
BlŠtter. Sie kšnnen theoretisch zu jeder Jahreszeit gepflŸckt werden,
bevorzugte Erntezeit sind aber SpŠtsommer und Herbst, da zu dieser
Zeit die BlŠtter einen besonders hohen Gehalt an Arbutin und einen
eher geringen Gehalt an freiem Hydrochinon haben. In einigen Regionen
erfolgt die Ernte auch im Dezember und Januar.
Achtung!
Hydrochinon
kann
in hoher Dosierung oder bei langdauernder Anwendung zu LeberschŠden
fŸhren und steht zudem im Verdacht , krebserregende und
erbgutschŠdigende Wirkungen zu haben
Daher
verbietet
sich eine Anwendung bei Kindern, Schwangeren oder stillenden
MŸttern.
Auch
bei
anderen Patienten soll die Anwendung von arbutinhaltigen
Arzneimitteln ohne Šrztlichen Rat nicht lŠnger als eine Woche und
nicht šfter als fŸnfmal pro Jahr erfolgen!
Bereitung des Tees:
Als
sogenanntes Harndesinfiziens bei leichten Infektionen der Blase und
der ableitenden Harnwege wird aus den BlŠttern ein Tee bereitet. Die
antibakterielle Wirkung wird dem Arbutin zugeschrieben, aus dem im
alkalischen Harn Hydrochinon abgespalten wird. Es wird daher
empfohlen, durch eine vegetarische ErnŠhrung oder durch die Einnahme
von Natriumhydrogencarbonat (doppelt kohlensaures Natron) den Urin
basisch zu machen. Obwohl der Gebrauch von BŠrentraubenblŠttern
weitverbreitet ist, existieren kaum Untersuchungen, die die
Wirksamkeit belegen.
Da
der hohe Gerbstoffgehalt der Droge zu Magen- und Darmbeschwerden wie
†belkeit und Erbrechen fŸhren kann, wird die Zubereitung des Tees als
Kaltmazerat empfohlen (die entsprechende Menge BŠrentraubenblŠtter mit
kaltem Wasser ansetzen und Ÿber Nacht stehen lassen).