Knoblauch
Allium sativum
Knobi,
Chnobli (Schweiz), Knofi, Knowwlich, Knofl, Gartenknoblauch, Knobloch, Knopfel,
Knofel, Alterswurzel, Stinkerzwiebel, Knobel, Furzkraut, Knoblich, Magenwurzel,
stinkende Rose, Windwurzel, Knšblich, Knuflook, Knuflauk
Beim Knoblauch werden
zwei Unterarten angegeben:
Allium sativum L. var.
sativum, der eigentliche Kulturknoblauch
Allium sativum var.
ophioscorodon (Link) Dšll (Syn.: Allium ophioscorodon Link)
Letzterer wird
manchmal auch Schlangenknoblauch oder Rockenbolle (Rocambole) genannt.
Beide Unterarten
werden in zahlreichen Sorten im Herbst und im FrŸhjahr angebaut. Sie sind bei
gŸnstigem Klima (Weinbaugebiete) in Mitteleuropa aber gelegentlich auch
verwildert anzutreffen.
Knoblauch
wurde in Deutschland zur Arzneipflanze des Jahres 1989 gewŠhlt.
Die deutsche
Bezeichnung ãKnoblauchÒ leitet sich vom althochdeutschen Wort ãkliobanÒ (=
ãspaltenÒ) ab. Im Mittelalter nannte man den Knoblauch nach diesem Wort
chlobilou oder chlofalauh, bezogen auf das ãgespalteneÒ Aussehen seiner Zehen.
Woran erkennt man Knoblauch?
Der gewšhnliche Knoblauch ist eine ausdauernde krautige Pflanze
und erreicht Wuchshšhen von 30 bis 90 cm. Die flachen, blŠulich-grŸnen
LaubblŠtter sind bis zu 15 mm breit. Als †berdauerungsorgan wird eine Zwiebel
gebildet, die von einer dŸnnen, wei§en oder rštlichen HŸlle umgeben ist und aus
einer Hauptzehe besteht, um die etwa fŸnf bis 20 Nebenzehen angeordnet sind.
Der Geschmack der Zehen ist sehr scharf-aromatisch, der Saft der Zehen von
klebriger Konsistenz. Aus der mittleren Hauptzehe treibt ein stielrunder
StŠngel aus.
Wo findet man Knoblauch?
Knoblauch ist eine
alte Kulturpflanze mit unklarer Herkunft und gelangte vermutlich aus den
Steppengebieten Zentral- und SŸdasiens Ÿber das Mittelmeer nach Europa. In die
Region des heutigen Deutschlands gelangte der Knoblauch hšchstwahrscheinlich
durch die vordringenden Ršmer und wurde dann schon recht bald durch die
Kultivierung in den Klšstern verbreitet.
Der Wildtyp gilt als
ausgestorben. Er wird seit der Antike als Nahrungs-, GewŸrz- und Arzneipflanze
genutzt. €gyptische Sklaven benutzten Knoblauch als StŠrkungsmittel und um
LŠuse und Darmparasiten zu vertreiben. Es ist bekannt, dass die Arbeiter an den
Pyramiden eine tŠgliche Ration erhielten, ebenso ist Ÿberliefert, dass die
Arbeiter bei der KŸrzung der Ration die Arbeit niederlegten.
Wie wirkt
Knoblauch?
Er wird eingesetzt bei
infektišsen Magen- und Darmstšrungen, zur Vorbeugung und Behandlung von
Alterungsprozessen des GefŠ§systems sowie zur UnterstŸtzung der Behandlung von
Schlafstšrungen, Bluthochdruck, allgemeiner SchwŠche und Leistungsminderung.
RegelmŠ§iges Essen von
Knoblauch erhšht den Schutz vor Magen- Darm- Erkrankungen, die durch Viren,
Bakterien und Pilze verursacht werden.
In der Naturheilkunde hat
sich Knoblauch auch als stark antibiotische Pflanze bei Bronchialkatarrhen
bewŠhrt.
€u§erliche hilft
Knoblauch als Saft gegen rheumatischen Beschwerden, stark schmerzende
Kšrperteile, bei Warzen und Herpes.
Knoblauch unterstŸtzt das
Herz-Kreislauf-System, senkt den Cholesterin- und Blutfettspiegel und wirkt
zudem desinfizierend und entzŸndungshemmend.
Zusammengefasst
noch einmal die Anwendungsgebiete fŸr Knoblauch:
á
Bluthochdruck
á
Infektionen (auch Herpes sowie Magen- und Darminfektionen
durch Bakterien, Viren und Pilze)
á
Erhšhte Blutfett- und Cholesterinwerte
á
Warzen
á
WŸrmer
á
Zur Vorbeugung altersbedingter
GefŠssverŠnderungen und Arterienverkalkung
Der Knoblauch soll der Abwehr von DŠmonen und Geistern, insbesondere
jedoch Vampiren, dienen.
Aber Vorsicht: Knoblauch vertreibt nicht nur Vampire aus dem
heimischen Schlafzimmer, sondern mšglicherweise auch den Lebenspartner...
Nicht wŠhrend der Stillzeit
anwenden.
Durch die Einnahme von
KnoblauchprŠparaten kann es zu einer VerstŠrkung blutdrucksenkender und
gerinnungshemmender Medikamente kommen.
Au§erdem konnte in EinzelfŠllen
beobachtet werden, dass Anti-HIV-wirsame Substanzen und Proteasehemmer (z.B.
Indinavir) in ihrer Wirkung gehemmt werden. KnoblauchprŠparate kšnnen auch die
Wirkung von Saquinavir abschwŠchen.
Welche
Wirkstoffe enthŠlt Knoblauch?
AminosŠuren wie g-Glutamyl-S-alkylcysteine
(0,5-1 %), S-Alkyl-L-cysteinsulfoxide (z.B. Alliin, mind. 0,3 %), Alliinase
(ein Enzym, das verantwortlich ist fŸr die Bildung von Allicin), Di- und
Oligosulfide, Ajoene, Vinyldithiine, Allithiamin, Adenosin,
Speicherkohlenhydrate (insbesondere Fructane), Flavonoide, Saponine,
Triterpene, Vitamine, Selen und Štherisches …l.
Der oft als
unangenehm empfundene Geruch nach dem Genuss von Knoblauch rŸhrt von den
Abbauprodukten schwefelhaltiger Inhaltsstoffe wie dem Alliin, das zu Allicin
umgewandelt wird, her.
Frischer
Knoblauch riecht meist nicht nach Allicin, da sich in der frischen Zwiebel das
Alliin und die Alliinase in unterschiedlichen Zellen oder Zellbestandteilen
befinden und erst bei einer Verletzung der Zellen miteinander in BerŸhrung
kommen.
Welche Teile der Pflanze werden verwendet?
HauptsŠchlich verwendet
man medizinisch die Knoblauchzwiebel (Allii sativi bulbus; syn. Bulbus Allii
sativi). DarŸber hinaus wird auch das €therische Knoblauchšl (Allii sativi
aetheroleum; syn. Oleum Allii sativi, Knob_lauch_destillat,
Knoblauchšldestillat) eingesetzt.
Verwendung in der
KŸche:
Knoblauch ist in weiten
Teilen der Welt als GewŸrz und GemŸse bekannt und verbreitet. Einen besonderen
Stellenwert genie§t er in der KŸche des gesamten Mittelmeerraums, des Nahen
Ostens und weiten Teilen Asiens. Er kommt in Gerichten mit ausgeprŠgtem
Knoblauchgeschmack, wie etwa dem italienischen Spaghetti aglio e olio,
Knoblauchbrot, verschiedenen WŸrzsaucen oder Dips wie Aioli und Tzatziki vor,
wirkt jedoch auch allgemein geschmacksverbessernd oder -verstŠrkend und wird
deshalb zu verschiedensten Braten-, Schmor-, Fisch- oder Eintopfgerichten hinzugefŸgt.
Beim Anbraten darf Knoblauch nicht zu braun werden, weil er
sonst bitter schmecken kann.
Knoblauchzehen sind in
vielen LŠndern frisch oder eingelegt in eine Salzlake oder in …l erhŠltlich.
In Spanien werden in einigen
Gerichten statt der Knoblauchzehen Knoblauchkeime verwendet, beispielsweise im
Tortilla Espa–ola. GrŸne Knoblauchkeime besitzen einen milden,
charakteristischen Geschmack und Šhneln optisch feinen GrŸnen Bohnen. In
Spanien sind Knoblauchkeime im Glas eingelegt im Handel erhŠltlich.
Man kann mit den
Knoblauchzehen auch eine Tinktur ansetzen:
Dazu schneidet man den
Knoblauch in kleine StŸcke und setze ihn in Alkohol (z.B. Korn oder Wodka) an.
Dann lŠsst man zehn Tage ziehen, dabei regelmŠssig schŸtteln. Dann abseihen und
einige Tropfen Angelikawurzelšl hinzugeben (das Angelikawurzelšl schwŠcht den
Geruch ab).
Von dieser
Knoblauch-Tinktur 20 Tropfen tŠglich einnehmen.
Dr. rer. nat. Frank Herfurth -
Heilpraktiker, Dozent, Lebensmittelchemiker Ostlandstr. 53a, 50859 Kšln, Tel.: 02234-9878810 - Fax:
02234-9878813 Email: fh@herfurth.org - Internet: www.fhherfurth.de |