Vitamin B1

Vitamin B1 ist eine Gruppe von Verbindungen mit ähnlicher Wirkung.
Die wissenschaftlichen Bezeichnungen sind Thiamin, Aneurin oder Oryzanin.

Das Vitamin ist wichtig für den Kohlenhydratstoffwechsel und macht die Verwertung von Glucose und anderer Kohlenhydrate erst möglich.
Ebenfalls wichtig ist es für den Stoffwechsel einiger Aminosäuren und dadurch für den gesamten Energiestoffwechsel.

Die Verwertung des Vitamins kann durch Gerbsäuren, die zum Beispiel in Tee enthalten sind, gestört werden.

Die Bioverfügbarkeit sinkt außerdem durch Hitzeeinwirkung, Pasteurisation, Lagerung, Proteinmangel und Folsäuremangel.

Thiamin kann im Körper nicht lange gespeichert werden. Wenn es für 14 Tage nicht in ausreichender Menge dem Körper zugeführt wird, werden die Reserven zu etwa 50 % aufgebraucht.
Ein Vitamin-B1-Mangel führt zu Störungen im Nervensystem, im Kohlenhydratstoffwechsel, Herz-Kreislauf-Störungen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust  und Wadenkrämpfen.
Es gibt eine Vitamin-B1-Mangelkrankheit namens Beriberi. Sie existiert in zwei Formen – einer „feuchten“ und einer „trockenen“ Form. Die Krankheit ist auch heute noch in den Entwicklungsländern verbreitet. In den Industriestaaten ist besonders der Alkoholmissbrauch eine Ursache für das Auftreten der Krankheit. Sie führt zu Lähmungen, Muskelabbau, Störungen der Herztätigkeit (Herzinsuffizienz) und Wasseransammlungen im Gewebe.

Die nachstehende Tabelle zeigt die Vitamin-B1-Gehalte in ausgewählten Lebensmitteln in mg pro 100 g

Scholle

0,21

Aal

0,18

Leber

0,30

Rindfleisch

0,10

Schweinefleisch

0,82

Hähnchenbrust

0,07

Putenbrust

0,05

Vollkornprodukte

0,40

Kamut

2,01

Erbsen

13,00

Hefe

1,45

Sojabohnen

0,30

Haferflocken

0,07

Pellkartoffeln

0,08

Macadamianüsse

0,28

Eine Überversorgung durch hohe Dosen eines Vitamin-B1-Präparates verursacht Hitzewallungen, Übelkeit und Herzklopfen.
Vitamin B1 wird durch längeres Kochen, UV-Licht und Sauerstoff zerstört.

Die Kochverluste liegen zwischen 30 % und 50 %.